Nächster Halt Thun Nord
Der ESP Thun Nord ist von grosser wirtschaftlicher Bedeutung. Durch die zivile Umnutzung des 60 ha grossen Militär- und Rüstungsareals könnten nebst den 2300 bestehenden bis zu 6000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Der ESP ist über die neue Zentrumsumfahrung «Bypass Thun Nord» optimal mit dem Auto erreichbar. Seine ÖV-Erschliessung lässt hingegen zu wünschen übrig. Die geplante S-Bahn-Haltestelle Thun Nord wird hier Abhilfe schaffen und dem ESP Wachstumsimpulse verleihen. Ergänzend dazu ist eine tangentiale Buslinie vorgesehen, die von Steffisburg über den Bypass zur Haltestelle Thun Nord und weiter in den Südwesten von Thun führt. Die S-Bahnhaltestelle Thun Nord wird so für viele Zu- und Wegpendler zum attraktivsten Umsteigeort. Der National- und der Ständerat haben die S-Bahnhaltestelle Thun Nord im Juni 2019 in den Bahn-Ausbauschritt 2035 des strategischen Entwicklungsprogramms (STEP) Bahninfrastruktur des Bundes aufgenommen. Bis es in der S1 heisst «Nächster Halt Thun Nord» wird noch viel Zeit vergehen, aber der erste, enorm wichtige Schritt ist gemacht. Nun gehen die Planungsarbeiten los.
Das Komitee «Nächster Halt Thun Nord» dankt allen, die sich für die S-Bahnhaltestelle Thun Nord eingesetzt haben, insbesondere den Berner National- und Ständeräten.
Komitee «Nächster Halt Thun Nord»
c/o RVK Oberland-West
Fliederweg 11, 3600 Thun
T 033 224 04 30
info@naechster-halt-thun-nord.ch
Aktuell
01.07.2019
Die Planungsarbeiten für die S-Bahnhaltestelle und die tangentiale Buslinie beginnen. Es gilt, die zahlreichen beteiligten Akteure ins Boot zu holen und die verschiedenen Projekte aufzugleisen.
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10.06.2019
Der Ständerat folgt dem Nationalrat und gibt grünes Licht für die Planung und Realisierung der S-Bahnhaltstelle Thun Nord. In der März-Session hatte er es noch abgelehnt, Thun Nord auf der Projektliste des Bahn-Ausbauschrittes 2035 zu ergänzen. Diese erfreuliche Wende ist im Wesentlichen dem Engagement der Berner National- und Ständeräte zu verdanken.
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Herbst 2018
Die S-Bahnhaltestelle Thun Nord fehlt trotz positiver Beurteilung durch das Bundesamt für Verkehr BAV auf der Projektliste des Bahn-Ausbauschrittes 2035 für die Eisenbahninfrastruktur, über die der Stände- und der Nationalrat 2019 zu befinden haben.
ESP Thun Nord
Einer von vier Premium-ESPs
Der ESP Thun Nord ist der wichtigste Wirtschaftsstandort im Berner Oberland und gehört zusammen mit Biel Bözingenfeld, Bern-Ausserholligen und Bern-Wankdorf zu den vier Premium-ESPs des Kantons Bern. Das rund 60 ha grosse Militär- und Rüstungsareal wird seit dem Jahr 2000 in einem längeren Umnutzungsprozess für zivile und wirtschaftliche Nutzungen freigegeben. Gegenwärtig beherbergt der ESP Thun Nord rund 2300 Arbeitsplätze. Das wird sich ändern: So plant beispielsweise die RUAG ein Hochhaus mit rund 1000 Arbeitsplätzen und ein weiteres Baufeld ist als neuer Standort für die EMPA im Gespräch. Längerfristig bietet der ESP Thun Nord Raum für maximal 8500 Arbeitsplätze und 200 Einwohnerinnen und Einwohner.
Entwicklung am richtigen Ort
Der ESP Thun Nord ist ein Umstrukturierungsgebiet und steht nicht auf der «grünen Wiese». Hier kann Entwicklung stattfinden, ohne einen Quadratmeter Kulturland zu überbauen. Heute pendeln über 100‘000 Personen täglich in die Stadt Bern und überlasten die Strassen- und Bahninfrastruktur. Während die Hauptstadt im Verhältnis zur Wohnbevölkerung überproportional viele Arbeitsplätze aufweist, verhält es sich in der Agglomeration Thun gerade umgekehrt. Hochwertige Arbeitsplätze im Premium-ESP Thun Nord könnten hier Gegensteuer geben und den Druck zum Pendeln etwas verringern.
S-Bahnhaltestelle als Entwicklungsimpuls
Allerdings ist der ESP Thun Nord schlecht mit dem ÖV erschlossen. Der Entwicklungsschwerpunkt soll nun wie die übrigen Premium-ESPs des Kantons Bern eine S-Bahnhaltestelle erhalten. Diese wird dem ESP Thun Nord neue Impulse verleihen und verhindert, dass er sich zu einem nicht zeitgemässen «Autostandort» entwickelt.
Haltestelle Thun Nord
Bahnlinie Bern-Thun: Vom Hindernis zur Chance
Der «Bypass Thun Nord», die neue Thuner Zentrumsumfahrung, verbindet den ESP Thun Nord direkt mit der Autobahn A6. Mit Bahn und Bus ist der ESP Thun Nord hingegen schlecht erreichbar. Dies gilt insbesondere für das Gebiet zwischen der Bahnlinie Bern-Thun und der Aare, welches durch die Gleise und militärisch genutzte Bereiche von den Bushaltestellen an der Allmendstrasse abgeschnitten ist. Die Bahnlinie Bern-Thun soll nun von einem Hindernis zu einer Chance werden. Direkt unter der Alpenbrücke des Bypass ist die neue S-Bahnhaltestelle Thun Nord geplant. Sie soll künftig von der S1 aus dem Aaretal und wenn möglich auch von der S4/S44 aus dem Gürbetal bedient werden.
Gutes Kosten-Nutzen-Verhältnis
Die Lage der neuen Haltestelle an einer der meistbefahrenen Bahnstrecken der Schweiz und der Zugang von der Alpenbrücke haben ihren Preis: Die Kosten für die S-Bahnhaltestelle Thun Nord werden auf 36 Mio. CHF geschätzt. Dennoch weist das Projekt ein gutes Kosten-Nutzenverhältnis auf. Das Potenzial des ESP Thun Nord ist mit rund 6000 zusätzlichen Arbeitsplätzen und 200 zusätzlichen Einwohnern gross. Und vor allem: Die S-Bahnhaltestelle Thun Nord soll von einer neuen, tangentialen Buslinie bedient werden, welche das Einzugsgebiet der Haltestelle Thun Nord nochmals deutlich vergrössert.
Tangentialbus
Bypass als Chance für den ÖV
Der Bypass Thun Nord schafft eine direkte Querverbindung zwischen dem Raum Steffisburg und Thun Süd-West. Er entlastet so die Innenstadt von Durchgangsverkehr und eröffnet auch dem ÖV neue Möglichkeiten. Eine tangentiale Buslinie soll künftig Steffisburg mit der S-Bahnhaltestelle Thun Nord und dem Raum Thun Südwest verbinden.
Den Nutzen auf weitere Gebiete ausdehnen
Im Einzugsgebiet der neuen Tangentiallinie wohnen heute ca. 15‘000 Einwohnerinnen und Einwohner und arbeiten rund 7000 Beschäftigte. Der Tangentialbus und die S-Bahnhaltestelle bieten wichtigen regionalen Entwicklungsgebieten eine attraktive, zusätzliche ÖV-Erschliessung. So liegt der geplante Steffisburger Gewerbepark «Raum 5» direkt am Bypass und somit an der Tangentiallinie. Die neue S-Bahnhaltestelle nützt somit nicht nur dem ESP Thun Nord, sondern auch Steffisburg, dem Ostamt, Thun Süd-West und dem Westamt.
Thun Nord: Bevorzugter Umsteigeort für viele Pendler
Mit der Tangentiallinie wird die Haltestelle Thun Nord zum Umsteigeort ersten Wahl für viele Pendler. Denn sie wird über den Bypass rasch und staufrei erreichbar sein. Statt mit dem Bus von Steffisburg durch die staubelastete Innenstadt zum Bahnhof Thun zu fahren, erreicht man die Haltestelle Thun Nord in der halben Zeit. Für Wegpendler mit Arbeitsplatz in Münsingen, Gümligen, Ostermundigen, Wankdorf und Ausserholligen, die alle an der S-Bahnlinie 1 liegen, wird der neuen Halt zu einer echten Alternative. Ebenso für Zupendler aus dem Aaretal. Die S-Bahnhaltestelle Thun Nord und die Tangentiallinie werden den öffentlichen Verkehr in der Agglomeration Thun deutlich attraktiver machen und Umsteigeeffekte auslösen.
Planungsarbeiten
Anspruchsvolles Projekt mit vielen Partnern
Bis die neue S-Bahnhaltestelle im Betrieb ist, werden noch einige Jahre vergehen. Die Planung und Realisierung der Haltestelle, der tangentialen Buslinie und ergänzender Infrastrukturen wie eine allfällige Liftanlage von der Haltestelle auf die Alpenbrücke sind anspruchsvoll und liegen im Verantwortlichkeitsbereich verschiedener Akteure:
- Die S-Bahnhaltestelle wird von der SBB im Auftrag des Bundesamtes für Strassen BAV im Rahmen eines eisenbahnrechtlichen Verfahrens geplant, bewilligt und gebaut.
- Die tangentiale Buslinie wird durch das kantonale Amt für öffentlichen Verkehr und Verkehrskoordination AÖV in Auftrag gegeben. Voraussetzung dazu ist die Aufnahme der Linie ins ÖV-Angebotskonzept. Zu prüfen ist, ob ein Versuchsbetrieb des Tangentialbus noch vor Inbetriebnahme der S-Bahn-Haltestelle Sinn macht.
- Für die Planung und den Bau ergänzender Infrastrukturen, wie die Liftanlage zur Alpenbrücke und die Bushaltestellen, sind die Eigentümer der Strassenanlagen zuständig, also der kantonale Oberingenieurkreis I, die Stadt Thun und die Gemeinde Steffisburg.
Nächster Schritt ab Sommer 2019
Die Koordination der Planungsarbeiten liegt bei der RVK 5. In den kommenden Monaten werden mit den Projektbeteiligten Gespräche geführt. Es geht darum:
- Die notwendigen Teilprojekte zu definieren
- Verantwortlichkeiten und Schnittstellen zu klären
- Die Zeiträume für Planung, Bewilligung und Realisierung abzuschätzen, aufeinander abzustimmen und in einem Gesamtplan abzubilden
- Das weitere Vorgehen zu konkretisieren und eine entsprechende Projektorganisation aufzubauen
Komitee
«Nächster Halt Thun Nord»
Das Komitee «Nächster Halt Thun Nord» setzt sich gemeinsam mit dem Berner Regierungsrat für die S-Bahnhaltestelle Thun Nord ein.
Co-Präsidium
- Jürg Marti, Gemeindepräsident Steffisburg, Präsident Regionale Verkehrskonferenz Thun-Oberland West
- Christoph Neuhaus, Regierungsrat Kanton Bern, Vorsteher Bau-, Verkehrs und Energiedirektion (BVE)
Vertreter Standortgemeinde
- Raphael Lanz, Stadtpräsident Thun, Vorsteher der Direktion Präsidiales und Stadtentwicklung
Botschafter
- Werner Luginbühl, Ständerat Kanton Bern
- Hans Stöckli, Ständerat Kanton Bern
- Jürg Grossen, Nationalrat Kanton Bern
- Albert Rösti, Nationalrat Kanton Bern
- Matthias Aebischer, Nationalrat Kanton Bern
- Manfred Bühler, Nationalrat Kanton Bern
Sekretariat
- Emanuel Buchs, Geschäftsstelle Regionale Verkehrskonferenz Thun-Oberland West
Kontakt
Komitee «Nächster Halt Thun Nord»
c/o RVK Oberland-West
Fliederweg 11, 3600 Thun
T 033 224 04 30
info@naechster-halt-thun-nord.ch